Anbau von Macadamia-Nüssen
Die Vermehrung Die Plantage Ernte und Weiterverarbeitung
Die Vermehrung

Die Macadamia-Nuss ist ein recht keimfreudiger Samen. Unter natürlichen Bedingungen keimen herab fallende Nüsse einfach unter den Bäumen.
Bei gezielter Aussaat  beispielsweise in Töpfen müssen die frischen Nüsse unbehandelt sein, also weder geknackt noch geröstet, sowie frei der grünen äußeren Hülle. Natürlich getrocknete Macadamias eignen sich ebenfalls als Saatgut, sollten aber ein bis zwei Tage in Wasser gelegt werden (Beizen).
Die Aussaat in feuchter, sandig-humoser Erde begünstigt gutes Wurzelwachstum des Keimlings. Die Nuss wird seitlich leicht auf das Substrat gedrückt und mit einer ca. zwei Zentimeter dicken Schicht aus feuchtem Sand bedeckt. Permanentes Feuchthalten des Saatbettes ist von entscheidender Bedeutung für die Keimung, die fünf Wochen und länger dauern kann.
Wie viele andere Gehölze kann auch die Macadamia durch Steckholz vermehrt werden. Allerdings kann es sehr lange dauern, bis die Steckhölzer anwachsen und die Erfolgsquote ist recht niedrig.
Im kommerziellen Anbau spielt die Steckholzmethode keine Rolle, dort erfolgt die Anzucht durch Aussaat und anschließendem Veredeln mit der gewünschte Macadamia-Sorte. Dies ist notwendig, da ausgesäte Nachkommen nicht die Eigenschaften des Mutterbaumes zeigen.


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Plantagendesign
 
Erfolgreicher kommerzieller Anbau von Macadamias ist elementar vom Plantagendesign abhängig:

- Temperatur
ist der entscheidende Faktor, der den Anbau von Macadamia in gemäßigten Klimaten wie hier in Deutschland unmöglich macht. Macadamia-Bäume gedeihen am besten bei relativ konstanten Temperaturen um 23°C am Tage und 14°C bei Nacht. Erwachsene Bäume vertragen kurzzeitig Extreme von -6°C bis 38°C. Junge Macadamias können nur in absolut frostfreien Gebieten heranwachsen und müssen bei großer Hitze schattiert werden.
 
- Niederschlag sollte bei 2.000 mm pro Jahr liegen, möglichst gut verteilt im Jahresablauf. Ein Minimum von 1.000 mm bei gleichmäßiger Verteilung über das Jahr sollte nicht unterschritten werden.

- Wind ist besonders für junge Bäume eine große Gefahr. Aber auch erwachsene Macadamias müssen vor starken Winden geschützt werden, da das Holz dieser Bäume sehr spröde ist und leicht ganze Äste abbrechen. Windschutzpflanzungen sind für jede Plantage unbedingt zu empfehlen und müssen so angelegt sein, dass sie nicht in Konkurrenz zu den Macadamia-Bäumen stehen

- Relief spielt lediglich für den kommerziellen Anbau eine Rolle, in natürlicher Umgebung wachsen Macadamias sowohl in Ebenen als auch an steilen Hängen. Beim erwerbsmäßigen Anbau müssen unter anderem Erntemaschinen zwischen den Bäumen entlang fahren können, um die Nüsse nach dem Reifen vom Boden aufzusammeln. An steilen Hängen kullern die murmelrunden Nüsse einfach weg, darüber hinaus können kommerzielle Erntemaschinen nur bis zu einer gewissen Steigung eingesetzt werden.

An den Boden stellt die Macadamia kaum Ansprüche. Erfolgreiches Wachstum ist in gut drainierte Böden im pH-Bereich 5 bis 6,5 möglich, besonders wenn ausreichend organisches Material vorhanden ist und der Wurzelbereich mit Mulch bedeckt wird. Staunässe sowie Wasser führende Tonschichten nahe der Oberfläche verträgt ein Macadamia-Baum überhaupt nicht
.

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Die Ernte

Macadamia-Nüsse sind reif, wenn sie sich von der Rispe lösen und zu Boden fallen. Sie müssen aufgesammelt werden, was in kommerziellen Plantagen Maschinen erledigen.
 
"Finger-Harvester" im Einsatz 

Hobbypflanzern helfen kleine mechanische Nuss-Sammelgeräte, die das Aufsammeln vom Boden auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Während der Ernte sollte es trocken sein, Feuchtigkeit schadete der Nuss-Qualität (--> Schimmelpilze).
Die Ernte beginnt in Australien ab Mitte Februar, und zieht sich in vierwöchigem Rhythmus bis in den Mai. Die Nüsse sollten nicht länger als 6 Wochen auf dem Boden liegen bleiben, da sie stark an Qualität verlieren sowie Schädlinge anlocken (--> Ratten).
Nach der Ernte müssen die Macadamia-Nüsse von der grünen Hülle befreit werden, anschließend wird in Wasserbecken die Reife der Nüsse bestimmt: Unreife Nüsse schwimmen oben und werden aussortiert, reife Nüsse sinken zu Boden.
Alle reifen Nüsse werden nun von einer Erntefeuchte um 23 Prozent auf 10 Prozent getrocknet, kommerziell in ventilierten Silos. Auf diese Weise können die Nüsse bis zu vier Wochen gelagert werden.
Hobbyfarmer können die Macadamias auch auf Gittern trocknen, allerdings nur in trockenen, aber warmen und schattigen Stellen.


Weiterverarbeitung

Fabriken verarbeiten die Macadamias im großen Stil, für ambitionierte Hobbyfarmer gestaltet sich der Verarbeitungsprozess aber genau so, wie im kommerziellen Bereich. Hier die Weiterverarbeitung in einzelnen Schritten:

1. Trocknung: auf 1,5 Prozent Feuchte innerhalb von ca. 35 bis 240 Stunden in warmer (32°C bis 50°C), ventilierter Luft.

2. Knacken: Rotierende Stahlzylinder in V-förmiger Anordnung knacken die äußerst harte Nussschale, anschließend werden Schalen und Nüsse mit unterschiedlichen Methoden getrennt. Die Nusskerne werden hier bereits nach Größe vorsortiert.

3. Sortieren: Farbsortierer leisten die Vorarbeit, alle Kerne mit dunklen Verfärbungen werden entsorgt. Größensortierer trennen die Kerne nicht nur nach Größen, sondern auch nach "Style". Style beschreibt die Stückchengröße von Kernen, die beim Knacken nicht ganz geblieben sind.

4. Rösten: Macadamia-Kerne kommen vorwiegend geröstet in den Handel, sie schmecken knackiger und sind viel besser haltbar. Das ca. 20-minütige Rösten bei Heißluft um 120°C erfolgt in rotierenden Edelstahltrommeln in Spezialöfen.

Die gerösteten Kerne können gesalzen, gesüßt oder anderweitig gewürzt werden. Sie müssen sofort luftdicht verpackt werden, da sie sonst Luftfeuchtigkeit aufnehmen und nicht mehr knackig schmecken. Selbstverständlich können geröstete Nüsse auch pur verzehrt werden. 

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© by baumgart consulting/services gmbh & co. kg | last update: Jan. 2005